Schulgeschichte
Dir. Oskar Winkler, Leiter der Hauptschule Gmünd von 1945 bis 1961, schreibt in der Chronik über die Anfänge:
Die Gemeindevertretung der Stadt Gmünd beschloss in ihrer Sitzung vom 17. Mai 1938 unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Josef Moser, eine Hauptschule zu errichten. Das Land Kärnten erklärte sich damit im Juni des gleichen Jahres einverstanden, doch kam es im Schuljahr 1938/39 noch nicht zur Errichtung der Hauptschule.
Nach mehreren weiteren Vorsprachen und Eingaben von Seiten der Gemeindevertretung gab der Landesschulrat für Kärnten mit Zahl 8908 vom 13. Juli 1939 über den Bezirksschulrat bekannt, daß „mit Beginn des Schuljahres 1939/40 die Eröffnung von einer ersten und zweiten Hauptschulklasse in Aussicht genommen sei, wenn die Stadtgemeinde Gmünd die notwendigen Schulräume und Lehrerwohnungen sicherzustellen imstande ist.“ Der Erlaß des Landesschulrates enthielt aber noch eine zweite, besonders für die späteren Jahre folgenschwere Bestimmung, nämlich die Bemerkung, daß „die Durchführung des Baues einer Hauptschule in Gmünd gegenwärtig nicht möglich ist.“Damit hatte der nun bereits mehr als zehnjährige Kampf um ein schuleigenes Gebäude seine erste Niederlage erlitten, in einer Zeit, in der der Bau leicht hätte errichtet werden können, in der viele andere Schulen in Kärnten neu erstanden sind.
Der Unterricht an der Hauptschule Gmünd begann am 9. Oktober 1939. Mit der Leitung wurde der der Hauptschullehrer Edmund Rauter aus Radenthein betraut, als Lehrkräfte waren die Hilfslehrerin Irmgard Kotziper und von der Volksschule Gmünd der Lehrer Helmut Farcher zugewiesen.
Die Hauptschule umfasste drei Klassen, zwei zweite Klassen, die nach Geschlechtern getrennt waren, und eine gemischte erste Klasse. Die Schülerzahlen waren hoch, sie betrugen in der ersten Klasse 22 Knaben und 29 Mädchen und in den zweiten Klassen 36 Knaben, beziehungsweise 48 Mädchen. Der Gesamtschülerstand der Hauptschule im Eröffnungsjahr betrug also 135.
Der eigentliche Betrieb spielte sich zuerst im Rathaus der Gemeinde ab. Aus der ehemaligen Wohnung des Bezirksrichters von Gmünd warn zwei Klassenräume errichtet worden, dazwischen, vom Vorraum der Klassen durch eine Holzwand abgetrennt, die Kanzlei der Hauptschule. Im gleichen (zweiten) Stockwerk lagen auch das Konferenzzimmer und die beiden Lehrmittelzimmer.
Für die dritte Klasse (erste Klasse Hauptschule) war im Rathaus kein eigener Raum vorhanden, sie wurde daher im Volksschulgebäude untergebracht, und zwar in dem Raum, der bisher als Lehrmittelzimmer verwendet worden war……… Über den Unterrichtsbetrieb des ersten Schuljahres der Hauptschule Gmünd ist nichts Nennenswertes bekannt………..
Ein oft genanntes Hindernis für die Planung eines Hauptschulbaus war bisher gewesen, dass für das Bestehen der Hauptschule Gmünd kein rechtsgültiger Beschluss der Landesregierung vorlag. Sie war ja in der NS-Zeit gegründet worden, die damals gemachten Beschlüsse hatten aber seither ihre Rechtskraft verloren. In einer Sitzung des Landtages wurde nun am 25. Mai 1950 die Errichtung der Hauptschule Gmünd auf Grund des § 5 des Gesetzes vom 17.1.1870 in der Zeit von 1938 bis 1945 zur Kenntnis genommen.
Damit war das letzte Hindernis, das dem Neubau oder wenigstens dessen Planung im Wege gestanden war, beseitigt. Die Suche nach einem geeigneten Bauplatz war zwar weiter betrieben worden, besonders der Bürgermeister nahm sich die Mühe, sie blieb jedoch ergebnislos und wurde auch bald eingestellt, sodass das Projekt „Schloss Gmünd“ realisiert werden konnte. Besonders in Kreisen der Kärntner Landesregierung setzte man sich dafür ein, und da der Besitzer, dem es wieder nach dem Wiedergutmachungsgesetz zugesprochen worden war, aus begreiflichen Gründen einem Verkauf geneigt war, konnte das Schloss nach längeren Verhandlungen, die sich nur um die Höhe des Verkaufspreises drehten, von der Landesregierung erstanden werden. Der Preis betrug 135.000.- Schilling. Gleichzeitig wurde beschlossen, darin die Hauptschule unterzubringen. Ein Hauptargument, das immer wieder angeführt wurde, wenn Gegenmeinungen gebracht wurden, war stets, dass man eine neue, zweite Ruine in Gmünd vermeiden müsste.
Einige Daten und Fakten:
1939 Gründung der Hauptschule Gmünd, 3 Klassen mit 134 SchülerInnen
1950 Entscheidung über den Kauf und den Ausbau des Schlosses Lodron als Schule
1963 9 Klassen mit 265 SchülerInnen
1967 Expositur Rennweg
1971 Teilung der Schule in Hauptschule 1 und Hauptschule 2 19 Klassen und 2 PL-Klassen und 8 Klassen (Exp. Rennweg) mit 770 SchülerInnen
1983 Gründung der Musikhauptschule Gmünd
1986 Verselbstständigung der Hauptschule Rennweg
1992 14 Klassen und 1 PL-Klasse mit 355 SchülerInnen
1997 Der Polytechnische Lehrgang wird aufgelöst
2001/01 Zusammenlegung der beiden Hauptschulen, 15 Klassen mit 338 SchülerInnen
2009 14 Klassen mit 280 SchülerInnen und 42 LehrerInnen
2012 Die Schule wird zur Neuen Musikmittelschule Gmünd
2014 13 Klassen mit 258 SchülerInnen und 38 LehrerInnen
2018 11 Klassen mit 243 SchülerInnen und 35 LehrerInnen
2020 Neue Mittelschule wird zur Mittelschule
2020 Beginn der Coronaepedemie und erstes Distance learning
2021